AWO fordert ein solidarisches Europa

Gemeinsam Verantwortung im Flüchtlingsschutz zu übernehmen

Anlässlich des Europatages appelliert die Arbeiterwohlfahrt (AWO) an die neue Bundesregierung, mutig für ein solidarisches Europa einzutreten und gemeinsam Verantwortung im Flüchtlingsschutz zu übernehmen. Die Umsetzung der Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) müsse als Chance genutzt werden, um europäische Solidarität im Flüchtlingsschutz zu stärken. Statt nationale Abschottung durch Binnengrenzschließungen zu betreiben, sollte Deutschland sich klar zu humanitären Standards und einer fairen Verantwortungsteilung in Europa bekennen.

„Unsere Gesellschaft gewinnt ihre Stärke aus Offenheit, Vielfalt und der Überzeugung, dass allen Menschen gleiche Rechte zustehen“, erklärt AWO-Präsident Michael Groß. „Wir müssen den Schutz geflüchteter Menschen auf internationaler und europäischer Ebene menschenrechtlich gestalten und stärken. Eine gerechte Migrationspolitik muss die Rechte der Geflüchteten wahren, den Familiennachzug fördern und Integration aktiv ermöglichen – statt sie zu erschweren.“

Die AWO fordert die Bundesregierung auf, ihrer globalen Verantwortung gerecht zu werden. Dazu gehört komplementär die Schaffung sicherer Zugangswege für Schutzsuchende mithilfe des Ausbaus von Resettlement- und humanitären Aufnahmeprogrammen. Statt fragwürdige Abkommen mit Drittstaaten abzuschließen, muss Deutschland den Flüchtlingsschutz verantwortungsvoll gestalten und ausbauen, so der Verband.

„Besonders wichtig ist für die AWO der Familiennachzug: Dieser darf nicht ausgesetzt werden, so wie dies unter dem Druck rechter Strömungen die Regierungen von Belgien, Österreich und nun auch Deutschland planen. Familienzusammenführung ist eine Grundvoraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe und emotionale Sicherheit. Deutschland muss in der Europäischen Union mit positivem Beispiel vorangehen und die vielen Herausforderungen, vor denen die Europäische Gemeinschaft steht, solidarisch, gewissenhaft und sorgsam bewältigen.

Über das Bundesaufnahmeprogramm Afghanistan müssen zudem alle Personen mit einer Aufnahmezusage unverzüglich nach Deutschland einreisen können, um international als verlässlicher Partner aufzutreten, der seine Versprechen und verbindliche Zusagen einhält“, erklärt Michael Groß.

Am Montag, 12. Mai 2025, zeigt die AWO in Brüssel Flagge und bringt mit einer der größten Installationen, die je vor dem Europäischen Parlament errichtet wurden, die „100 Boote – 100 Millionen Menschen“-Aktion in das Herz der Europäischen Union, um ein starkes Zeichen für Menschlichkeit und Solidarität zu setzen.

Mehr Infos: 100 Boote 100 Millionen Menschen  | AWO Landesverband Sachsen-Anhalt

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